So entkalkst Du Deinen Zweikreiser
Zweikreiser Entkalken selbst gemacht!
Du verwendest als Siebträgermaschine einen Zweikreiser und willst das gerät selber entkalken. Hier ein paar nützliche Tipps.
Unser Vorwort zum Thema Wasser und Kaffeemaschinen:
"Eigentlich" muss ein Zweikreiser im Haushalt (also ca. 4-10 Tassen pro Tag) frühestens nach 2-3 Jahren entkalkt werden. Dies setzt aber voraus, dass stets weiches Wasser verwendet wurde! Weich bedeutet wenig Kalk und nicht zu viel Magnesium. Diese beiden Stoffe bilden die Karbonathärte (kurz KH) und "fallen aus" - werden also fiese Ablagerungen die Aufheizzeit verlängern (daran kannst Du rechtzeitig den Handlungsbedarf) und irgendwann Deine Maschine lahmlegen. Schlimmstenfalls wird sie gar nicht mehr heiß oder die Heizung im Boiler brennt durch. Dann wird es richtig teuer. Sorge also dafür, dass Dein Wasser im Bereich von ca- 3-6 KH (Karbonathärte) liegt. In Regionen mit hartem Wasser (wie bei uns in Südbayern) führen die Getränkemärkte in der Regel "weiches Wasser für Kaffeemaschinen". Einfach nachfragen!
Und doch muss Deine Siebträgermaschine entkalkt werden, weil:
Calcium (Kalk - Hauptbestandteil der Karbonathärte) und Magnesium (in geringen Mengen im Wasser vorhanden) binden und "transportieren" den guten Geschmack Deines Kaffees in die Tasse! Wenn Du also destilliertes Wasser (KH 0) verwenden würdest, wäre Dein Kaffee nicht wirklich lecker. Ein wenig Karbonathärte muss also sein und wird sich im Laufe der Zeit (siehe oben) im Boiler und in den Leitungen zur Brühgruppe und zurück (so funktioniert z.B. die E61-Brühgruppe) ablagern. Wenn die Aufheizzeit länger als im Neuzustand wird, oder nicht "wirklich" heiß ist nach ca. 15-20 Minuten solltest Du handeln.
Ein wenig peinlich, dass wir immer noch kein Video ins Netz gestellt haben!
Seit Jahren nehmen wir es uns vor. Ein Erklärvideo zu drehen und auf Youtube zu stellen. Naja vielleicht bei Gelegenheit. Neidlos erkennen wir aber an, dass unsere Rösterkollegen von Dinzler ein wirkliches gutes Video haben. Findest Du hier!
Begleitend dazu eine kleine Liste:
Zuerst benötigst Du natürlich einen geeigneten Flüssigentkalker!
- Gerät komplett aufheizen
- Gerät ausschalten!
- SOFORT (weil noch unter Druck) über den Heißwasserbezug den Boiler leeren (Vorsicht Dampf!)
- Wassertank entnehmen und leeren
- Entkalkergemisch (siehe oben) in den Tank füllen – einsetzen und Gerät einschalten
- Ca. 1,5 - 2,0 Liter Gemisch (im Verhältnis 1:1 Wasse: Entkalker) sollten genügen, um Deinen Boiler mit der Entkalkerlösung zu befüllen. Sonst noch etwas Entkalker (siehe oben) nachfüllen (bevor Dein Tank leergesaugt wurde).
- Siebträger nun aufheizen. Da der Boiler leer ist, wird die Entkalkermischung in den Boiler gepumpt. Da soll sie auch hin!
- Sobald der Boilerdruck heiß ist (wenn Boilermanometer vorhanden ist, ca. 1,2 – 1,5 bar) – mit und ohne Blindsieb etwas auf Bezug gehen – damit der Entkalker alle Leitungen befüllt! Also etwas durch die Brühgruppe laufen lassen.
- Gerät abschalten (sonst wirkt der Entkalker zu aggressiv) – ca. 30-45 Minuten einwirken lassen
- Gerät wieder hochheizen – nochmal etwas Entkalker aus dem Tank aus Deiner Brühgruppe laufen lassen (niemals über den Dampfhahn)
- Gerät ausschalten, wenn heiß!
- Über Heißwasser wieder Boiler leeren – Tipp: Das Gerät auf der gegenüberliegenden Seite des Heißwasserhahns leicht anheben. Nicht die Finger verbrennen. Dadurch wird der Boiler noch besser entleert.
- Tank spülen und mit frischem (weichem) Wasser befüllen – Gerät einschalten (saugt jetzt frisches Wasser in den Boiler)
- Mehrfach (2-3 Mal) den Vorgang (Boiler leeren und mit frischem Wasser auffüllen) wiederholen. Auch reichlich über die Brühgruppen laufen lassen – bis keine Säure mehr vorhanden ist ?
- Nach mehrmaligem Spülen und Neubefüllen des Systems mit frischem Wasser haben wir von Leuten erfahren, die mit einer minimalen Menge des Wassers aus der Brühgruppe die Zunge benetzen. Wenn das Wasser kein bisschen sauer schmeckt, sind sie zufrieden. Das bleibt jedem überlassen . . . . und handelt sich nicht um unsere "offizielle" Empfehlung.
- Jaja, das alles dauert eine ganze Weile . . . .
- Zeitaufwand insgesamt ca. 1,5-2 Stunden
- Deswegen verlangen wir in unserer Werkstatt ca. 90 bis 120 Euro je nach Verkalkungsgrad